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14 Regeln für Produkttexte mit Anspruch

Produkttexte mit Anspruch unterscheiden sich erheblich von Produktbeschreibungen billiger Massenware. Hier genügt es nicht, den Fakten eine kleine, banale Einleitung voranzustellen. Höherwertige Artikel verdienen deutlich mehr Aufmerksamkeit. Und zwar desto mehr, je heißer der Markt umkämpft ist. Typische Alleinstellungsmerkmale sind die Innovation, die Produktionsweise, die Nachhaltigkeit, die Optik oder schlichtweg eine begrenzte Stückzahl. Gute Werbetexter schaffen es, dies hervorzuheben und obendrein noch nett zu verpacken. Sie kennen ganz einfach die Grundsätze, um Produkte mit Anspruch bestmöglich zu beschreiben – was Verkäufer, Käufer und Suchmaschinen gleichermaßen freut. Welche 14 Regeln professionelle Texter einhalten, erfahren Sie hier.

Anspruchsvolle Produkte verkaufen

Regel #1: Produkt zum Erlebnis machen

Der Nutzer sollte das Entdeckte gedanklich von allen Seiten betrachten, es ertasten und beschnuppern können. Schinken sollte auf seiner Zunge zergehen, Parfum ihm die Sinne vernebeln, Kleidung sich weich an seine Haut schmiegen. Er sollte hören, wie der Rasierapparat leise schnurrend über sein Kinn gleitet, sehen, wie die Leuchten seinen Gartenteich in eine Oase verwandeln, schmecken, ob der Wein mit dem geplanten Fleischgericht harmoniert, …

Regel #2: Fokus auf den USP setzen

Das Zauberwort heißt USP, Unique Selling Proposition bzw. Alleinstellungsmerkmal. Ob ein gutes Testergebnis, ein Patent oder eine Auszeichnung, eine Empfehlung oder ein neues Material – alles, was das angebotene Produkt von ähnlichen (im Idealfall allen anderen) unterscheidet, kann als Vorteil herausgestellt werden.

Regel #3: USP schon in der Headline verraten

Der Überschrift gilt der erste Augenmerk. Das stärkste Verkaufsargument sollte hier angerissen, dann im Fließtext näher erörtert werden.

Regel #4: Zielgruppe kennen und ansprechen

Sicher bedarf es keiner Erklärung, dass unterschiedliche Alters- und Einkommensgruppen unterschiedliche Vorlieben haben. Neben dem Sortiment sollten auch der Inhalt und der Sprachstil eines Verkaufstextes der (vorrangigen) Zielgruppe angepasst sein.

Regel #5: Leser direkt ansprechen

Eine direkte Ansprache schafft Nähe und Vertrauen. Seit Jahren geht der Trend zum familiären „du“. Doch Vorsicht, das kann auch anbiedernd wirken (so wie bei manchen Versendern mit eher älterer Zielgruppe).

Regel #6: Gute Lesbarkeit garantieren

Verkaufstexte sollen gut verständlich und angenehm zu lesen sein. Dafür sorgen kurze, einfache Sätze sowie aktive Verben. Zwischenüberschriften und Absätze strukturieren den Text und zeigen dem Leser schnell, was ihn erwartet.

Regel #7: Fakten benennen statt umschreiben

Wie viel interessanter klingt „Mit diesem Wasserstopp sparen Sie bis zu 20 % Wasser“ als „Mit diesem Wasserstopp sparen Sie kostbares Wasser“? Und welche Formulierung würden Sie vorziehen: „Vor allem in der dunklen Jahreszeit warnt die Polizei in Österreich vor Wohnungseinbrüchen. Viele könnten mit Sperrvorrichtungen und ähnlicher Sicherheitstechnik verhindert werden.“ oder „Die Zahlen sprechen für sich: 2023 wurden in Österreich mehr als 16.500 Einbrüche in Häuser und Wohnungen registriert. Viele hätten mit Sperrvorrichtungen und ähnlicher Sicherheitstechnik verhindert werden können."? Belegbare Fakten beweisen Kompetenz und schaffen Vertrauen.

Regel #8: Alle bekannten Details aufführen

Kunden möchten im Vorfeld wissen, was sie kaufen. Je mehr relevante Details im Verkaufstext stehen, desto sicherer können sie sein, das richtige Produkt zu bestellen. Perfekter Begleiteffekt: Die Retourenquoten sinken und damit auch die unerwünschten Rücksendekosten. 

Regel #9: Unique Content sicherstellen

Abschreiben verstößt gegen das Urheberrecht und Plagiate (Duplicate Content) werden von den Suchmaschinen abgestraft. Für seriöse Online-Händler kommen also nur einzigartige Produktbeschreibungen infrage.

Regel #10: Relevante Keywords einbauen

Ein Text, der beste Keywords enthält, wird von den Suchmaschinen bestens gefunden. Auch hier gilt es, möglichst einzigartig zu sein. Um schlecht bewertetes Keyword-Stuffing zu vermeiden, dürfen Schlüsselwörter nicht zu geballt im Text auftreten.

Regel #11: Synonyme ermitteln

Ein Keyword-Stuffing kann mit Synonymen umgangen werden. Alternativbegriffe sorgen für einen flüssigen Text, der auch einfach schöner zu lesen ist. Und woher wissen Sie so genau, wie ein User bei seiner Suche vorgeht? Mit verwandten Suchbegriffen schlagen Sie zwei Fliegen mit einer Klappe.

Regel #12: SEO im Auge haben

Professionelle SEO ermittelt die Keywords und deren Synonyms. Suchmaschinenoptimierte Stichwörter bringen Ihre Produktbeschreibungen im organischen Suchmaschinenranking bei Google & Co. weiter nach oben.

Regel #13: Kaufanreize bieten

Einige Beispiele wären: bei Kleidung das komplette Outfit im gewählten Stil; bei Wohnaccessoires weitere, mit dem Objekt der Begierde harmonierende Gegenstände; bei Lampen die Leuchtmittel und eventuelle Pflegemittel; bei Wein das passende Glas, den Korkenzieher, die Konservierungsmethode, vielleicht eine Speisenempfehlung; bei batteriebetriebenen Geräten die Batterien etc. Idealerweise kann das Zubehör gleich mitbestellt werden.

Regel #14: Mit einem Call-to-Action enden

Bei einem Online-Shop erfüllt natürlich der Bestellbutton diese Aufgabe. Bei anderen Verkaufstexten ist für das Anfügen der Handlungsaufforderung ein wenig Fantasie gefragt …

Fazit

Hochwertige Produkte erfordern eine hochwertige Produktbeschreibung. Dabei sollten die 14 Regeln für Produkttexte mit Anspruch unbedingt eingehalten werden. Professionelle Werbetexter haben die entsprechende Erfahrung. Sie kombinieren Nutzen und Erlebnis geschickt und steigern damit die Wertigkeit eines Produktes. Da sich ausführliche und informative Produktbeschreibungen immer positiv auf die Verkaufszahlen auswirken, rechnen sich die Ausgaben für die Texterstellung überraschend schnell.

Der Beitrag Produkttexte – für Online-Shopper die Nummer 1  geht näher darauf ein, wie Online-Händler von guten Produktbeschreibungen profitieren.

Bild: © Designpics, stock.adobe.com

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